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„Lobe den Herrn, meine Seele...“

Dissen-Striesow, den 30. 05. 2017

Am Sonntag, dem 2. Juli, um 15 Uhr, wird im Heimatmuseum Dissen eine Ausstellung zum sorbischen/wendischen Kirchenleben nach der Reformation in der Niederlausitz - Cerkwine žywjenje eröffnet.

Die Ausstellung präsentiert die tiefen Veränderungen, welche die Reformation im kirchlichen Leben in der Niederlausitz hinterlassen hat. Eine eigene sorbische Kirchenverwaltung gab es nie, weshalb die sorbische Bevölkerung immer die Konfession der jeweiligen Obrigkeit anzunehmen hatte. Die gesamte Kirchengeschichte der Sorben/Wenden schwankte zwischen Ablehnung und Toleranz von Seiten der deutschen Kirchen. Erschwerend kam die sprachliche Differenzierung in Nieder- und Obersorbisch, die konfessionelle Zersplitterung, die bis heute fortdauernde Teilung des sorbischen Siedlungsgebietes durch Verwaltungsgrenzen und Sprachverbote hinzu.

Im Jahre 1941 verfügte die evangelische Kirchenleitung Berlin-Brandenburg ein Verbot der sorbischen Predigt in der Niederlausitz. Damit war die Ausweisung des letzten sorbischen Pfarrers Bogumil Šwjela (Gotthold Schwela) aus Dissen nach Thüringen verbunden.

Bereits 1987 wurde  in Dissen das sorbische Kirchenleben in der Niederlausitz durch eine größtenteils von Laien getragene Initiative wiederbelebt. Seither findet alle zwei Monate ein Wendischer Gottesdienst statt. 1991 erschien eine niedersorbische Liturgie und 2007 ein neues niedersorbisches Gesangbuch mit Noten, „Duchowne kjarliže“.

 
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